Die Stressachsen verstehen – HPA, SAM & Vagus einfach erklärt
- Andreas Dohrmann

- vor 4 Tagen
- 6 Min. Lesezeit

⭐ Einleitung
Stress ist kein Gefühl – Stress ist ein biologisches System. Und dieses System entscheidet darüber:
ob wir ruhig bleiben oder überreagieren
ob wir schlafen oder wach liegen
ob wir klar denken oder im Tunnel sind
ob unser Körper regenerieren kann oder im Alarm bleibt
Damit du Stress wirklich verstehst, musst du die drei zentralen Stressachsen kennen:
HPA-Achse – die hormonelle Stressantwort
SAM-Achse – die direkte Nervenreaktion (Adrenalin)
Vagus-System – der Gegenspieler von Stress & Übererregung
Diese drei Systeme bestimmen gemeinsam, wie sich dein Körper in Belastungssituationen verhält.
2025–2030 ist klar:👉 Wer diese Achsen versteht, versteht auch Erschöpfung, Trauma, Panik, Schlafprobleme, innere Unruhe und chronischen Stress.
Dieser Artikel erklärt sie dir einfach, verständlich, wissenschaftlich fundiert und 100 % Health-Claims-konform.
⭐ 1. Was sind die Stressachsen überhaupt?
Die Stressachsen sind biologische Netzwerke, die auf Belastung reagieren. Sie bestehen aus:
Gehirn
Hormonen
Nerven
Nebennieren
Organen
vegetativem Nervensystem
Stress ist also keine „psychische Sache“, sondern ein körperlicher Mechanismus.
Du hast drei große Systeme:
⭐ 2. Stressachse Nr. 1 – Die HPA-Achse
Die HPA-Achse (Hypothalamus – Hypophyse – Nebenniere) ist der Hormonweg deiner Stressreaktion.
Sie funktioniert wie ein Domino-Effekt:
🔹 Schritt 1: Wahrnehmung
Das Gehirn registriert Stress, Unsicherheit oder Überforderung.
🔹 Schritt 2: Alarm
Der Hypothalamus aktiviert ein Hormon (CRH).
🔹 Schritt 3: Weiterleitung
Die Hypophyse schickt ACTH zur Nebenniere.
🔹 Schritt 4: Stressantwort
Die Nebenniere bildet Cortisol.
🔹 Schritt 5: Wirkung
Cortisol sorgt u. a. dafür, dass du:
Energie mobilisierst
länger durchhältst
wach und fokussiert bleibst
dein Immunsystem anpasst
Die HPA-Achse ist langsam, aber nachhaltig. Sie ist wichtig für:
Langzeitstress
Belastungen
Energie über viele Stunden
Wenn diese Achse überlastet ist, fühlen sich Menschen:
müde
gestresst
reizbar
überfordert
„wie im Dauerlauf“
⭐ 3. Stressachse Nr. 2 – Die SAM-Achse
SAM bedeutet: Sympathikus–Adrenalin–Medulla
Diese Achse ist dein Notfallsystem.
Sie reagiert:
schnell
unmittelbar
automatisch
Die SAM-Achse ist verantwortlich für:
🔹 Fight
Angriff, Durchsetzung, Aktivierung
🔹 Flight
Weglaufen, Distanz schaffen
🔹 Freeze
Blockieren, Einfrieren
Wenn die SAM-Achse aktiviert ist:
Herz schlägt schneller
Atmung wird flacher
Blutdruck steigt
Muskeln spannen an
Verdauung wird gehemmt
Fokus verengt sich
Diese Achse ist sekundenschnell – ein Reflexsystem für unmittelbare Gefahr.
⭐ 4. Stressachse Nr. 3 – Das Vagus- & Polyvagal-System
Der Vagus ist der Gegenspieler zur Stressreaktion. Er ist Teil des Parasympathikus und steht für:
Ruhe
Regeneration
soziale Verbindung
Verdauung
Sicherheit
Heilungsprozesse
Die Polyvagal-Theorie zeigt, dass es nicht nur Stress oder Ruhe gibt, sondern drei Zustände:
🔹 1. Sympathikus (Fight/Flight)
Aktivierung, Adrenalin, Energie
🔹 2. Dorsaler Vagus (Shutdown)
Einfrieren, Erschöpfung, Rückzug
🔹 3. Ventraler Vagus (soziale Sicherheit)
Ruhe, Klarheit, Verbindung, Stabilität
Warum ist das wichtig?
Weil dein Körper in sozialen Situationen und im Alltag ständig zwischen diesen Zuständen wechselt.
⭐ 5. Wie die drei Achsen zusammenarbeiten
Die Achsen sind kein Entweder-oder – sie arbeiten parallel.
Ein Beispiel:
du erlebst Stress → SAM wird aktiv
Stress hält an → HPA-Achse übernimmt
nach der Belastung → Vagus beruhigt das System
Wenn dieser Zyklus nicht funktioniert, entsteht:
chronischer Stress
Erschöpfung
innere Unruhe
Schlafprobleme
Übererregung
emotionale Instabilität
⭐ 6. Warum Menschen heute so häufig Stressachsen-Dysbalancen entwickeln
Moderne Lebensfaktoren überlasten die Achsen:
digitaler Dauerreiz
Informationsflut
wenig Naturkontakt
schlechter Schlaf
ständige Erreichbarkeit
fehlende Pausen
hohe Erwartungen
permanente Bewertung von außen
Die Stressachsen sind für kurze Belastungen gemacht – nicht für Dauerfeuer.
Die Folge:
SAM immer „an“
HPA erschöpft
Vagus unteraktiv
Nervensystem dysreguliert
Muster wie:
Reizbarkeit
Erschöpfung
Grübeln
Schlaflosigkeit
Stimmungsschwankungen
Körperüberreaktionen
sind typische Zeichen, nicht persönliches Versagen.
⭐ 7. Typische Alltagsmuster der Stresssysteme (Fight, Flight, Freeze & Fawn)
Wenn das Stresssystem überlastet oder fehlreguliert ist, zeigt es sich nicht nur biologisch – sondern ganz klar im Verhalten. Die funktionelle Medizin nutzt diese Muster, um das Nervensystem besser zu verstehen.
Hier sind die vier häufigsten Stressreaktionen:
🔹 Fight – der innere Druckmodus
Menschen in „Fight“ wirken:
reizbar
schnell genervt
angespannt
schneller Puls
innere Hitze
Muskelspannung
Fight bedeutet:👉 Der Sympathikus ist im Aktivierungsmodus.
🔹 Flight – der Fluchtmodus
Merkmale:
Unruhe
rastlose Gedanken
Überforderung
Wunsch, „einfach weg zu sein“
Schwierigkeiten, sich zu konzentrieren
Flight bedeutet:👉 Der Körper versucht Überlastung zu vermeiden.
🔹 Freeze – der Blockiermodus
Freeze ist häufig unerkannt, weil er still wirkt:
innere Leere
„Nichts geht mehr“
Müdigkeit
erstarrte Emotionen
Rückzug
Kaltes Gefühl im Körper
Freeze bedeutet:👉 Das Nervensystem schaltet in Schutzstarre.
🔹 Fawn – der Anpassungsmodus
Sehr häufig bei chronischem Stress & Trauma:
übermäßige Anpassung
Harmoniesuche
Schwierigkeiten, Grenzen zu setzen
Fokus auf andere statt auf sich selbst
Fawn ist der „sozial gelernte Schutzmodus“.
⭐ 8. Symptome der Stressachsen – wie du erkennst, welche Achse belastet ist
Jede Achse produziert typische Signale.
🔸 SAM-Achse überaktiv (Adrenalin-Modus)
Symptome:
Herzrasen
flache Atmung
Schwitzen
Engegefühl
plötzliche Reizbarkeit
Startle-Response (leicht erschreckbar)
🔸 HPA-Achse überaktiv (Cortisol-Hoch)
Symptome:
leichter Schlaf
abendliche Unruhe
häufiges Grübeln
Hunger auf Süßes abends
Rücken-/Nackenverspannung
innere Alarmbereitschaft
🔸 HPA-Achse unteraktiv (Cortisol-tief)
Symptome:
Erschöpfung
wenig Antrieb
morgendliche Trägheit
wenig Belastbarkeit
„inneres Leeregefühl“
häufige Infektanfälligkeit
🔸 Vagus unterreguliert (Parasympathikus niedrig)
Symptome:
innerer Lärm
schlechte Regeneration
wenig Ruhegefühl
Verdauung langsamer
Spannung bis zum Abend
Gefühl von Instabilität
⭐ 9. Selbsttests – Welche deiner Stressachsen ist betroffen?
(Health-Claims-konform)
🔸 Selbsttest A – SAM-Achse
Trifft Folgendes oft zu?
plötzliche Unruhe
schnelle Stressreaktion
innere Alarmbereitschaft
flache Atmung
→ Hinweis auf SAM-Dominanz.
🔸 Selbsttest B – HPA-Achse
Trifft zu?
Energieloch am Nachmittag
abends Ruheprobleme
mentale Erschöpfung
Gefühl von Überlastung
→ Hinweis auf HPA-Belastung.
🔸 Selbsttest C – Vagus-System
Trifft zu?
schwer abschalten
wenig innerer Frieden
Verdauung reagiert auf Stress
soziale Situationen anstrengend
→ Hinweis auf Vagus-Dysregulation.
⭐ 10. Nervensystem-Typen – dein Stressprofil in der funktionellen Medizin
Es gibt vier häufige regulative Muster:
🔹 Typ A – Der Hoch-Aktivierte
SAM-Anteil hoch
HPA chronisch aktiv
Vagus niedrig
Merkmale: Reizbarkeit, Unruhe, innere Spannung.
🔹 Typ B – Der Erschöpfte
SAM zeitweise hoch
HPA niedrig
Vagus niedrig
Merkmale: Müdigkeit, Überforderung, Rückzug.
🔹 Typ C – Der Überreagierende
SAM extrem sensibel
schnelle Trigger
starke körperliche Stressreaktionen
Merkmale: Panikgefühl, körperliche Überreaktionen.
🔹 Typ D – Der Unterverbundene
ventraler Vagus gering
sozialer Rückzug
weniger Selbstanbindung
Merkmale: Einsamkeitsgefühl trotz Menschen.
⭐ 11. Der 4-Wochen-Regulationsplan für die Stressachsen
(Health-Claims-konform)
🔸 Woche 1 – Atmung & Rhythmus
6 Minuten langsame Atmung
10 Minuten Naturkontakt
feste Schlafzeiten
🔸 Woche 2 – Körper & Spannung
kurze Dehnroutinen
1–2 Lockerungsübungen
bewusste Pausen
leichter Spaziergang nach dem Essen
🔸 Woche 3 – Nervensystem beruhigen
Bildschirmzeiten reduzieren
Abendroutine etablieren
warm/kalt-Kontraste (milde)
sanfte Atemübungen im Bett
🔸 Woche 4 – Soziale Sicherheit stärken
bewusste Gespräche
Berührungsqualität steigern
Tagesstrukturen stabilisieren
kleine Erfolgserfahrungen sammeln
⭐ 12. Rolle der Naturheilpraxis SunDáo
Die Naturheilpraxis SunDáo begleitet Menschen bei:
Stresssystemanalyse
vegetativer Regulation
Trauma- & Nervensystemmustern
Atem- & Vagusarbeit
EMDR & Regulationstechniken
Stress-Schlaf-Verhaltensprofilen
Ziel ist ein Nervensystem, das stabil, resilient und regenerationsfähig ist – im Alltag, im Beruf und in Beziehungen.
🟩 FAQ
1. Was sind die Stressachsen im Körper?
Die Stressachsen sind biologische Netzwerke, die Belastungen wahrnehmen und darauf reagieren. Sie umfassen HPA-Achse, SAM-System und das vagale Beruhigungssystem. Diese Systeme bestimmen, wie der Körper Aktivität, Fokus, Spannung und Erholung steuert.
2. Wie funktioniert die HPA-Achse?
Die HPA-Achse verbindet Gehirn und Nebennieren über hormonelle Schritte. Sie reagiert auf Belastungen, die länger anhalten, und beeinflusst Wachheit, Fokus, Energieverfügbarkeit und Anpassungsprozesse.
3. Was macht die SAM-Achse?
Die SAM-Achse reagiert innerhalb von Sekunden. Sie sorgt für Aktivierung, erhöhte Aufmerksamkeit und körperliche Bereitschaft. Typische Reaktionen sind schnellerer Puls, flachere Atmung und fokussiertes Denken.
4. Welche Funktion hat der Vagus im Stresssystem?
Der Vagus ist der Gegenspieler der Aktivierung. Er steht für Ruhe, Verbindung, Sicherheit und Regeneration. Ein stabiler Vagus erleichtert Schlaf, Verdauung und emotionale Stabilität.
5. Wie können natürliche Prozesse der Stressregulation unterstützt werden?
Zu den wichtigsten Einflussfaktoren gehören:
regelmäßiger Schlaf
Atemübungen
Bewegung
Pausen & Tagesrhythmen
geringere digitale Reizbelastung
soziale Stabilität
Diese Faktoren unterstützen die körperliche Fähigkeit, Belastung und Erholung abzuwechseln.
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