⭐ Polyvagal-Theorie einfach erklärt
- Andreas Dohrmann

- vor 1 Tag
- 6 Min. Lesezeit

1. Einleitung: Warum dein Nervensystem entscheidet, wie du dich fühlst
Viele Menschen wissen, dass Stress und Emotionen körperliche Auswirkungen haben. Was die meisten nicht wissen:
➡ Dein Körper bewertet jede Sekunde, ob du sicher bist oder nicht.➡ Diese Bewertung geschieht unbewusst.➡ Sie entscheidet über Atmung, Herzschlag, Muskeltonus, Verdauung, Schlaf und sogar deinen sozialen Zugang.
Diese automatische Bewertung nennt man Neurozeption (unbewusste Gefahren- oder Sicherheitswahrnehmung).Und sie ist der Kern der Polyvagal-Theorie.
In diesem Artikel bekommst du die Polyvagal-Theorie wirklich einfach erklärt – verständlich, praktisch und mit klaren Körperbezügen.
2. Was ist die Polyvagal-Theorie? (einfach erklärt)
„Viele Patienten wollen die Polyvagal Theorie einfach erklärt bekommen, weil sie damit ihr Stressverhalten besser verstehen.
Die Polyvagal-Theorie wurde von Prof. Stephen Porges entwickelt und beschreibt:
➡ Wie dein Nervensystem Sicherheit, Unsicherheit und Gefahr erkennt➡ Wie der Vagusnerv (wichtigster Beruhigungsnerv) reagiert➡ Warum wir unterschiedlich handeln, sprechen, fühlen oder atmen➡ Wie wir Stress regulieren, statt nur „aushalten“
Der Name „poly-vagal“ bedeutet:
poly = mehrere
vagal = betrifft den Vagusnerv
Der Vagusnerv hat nämlich zwei verschiedene Zweige:
Ventraler Vagus (sozialer, beruhigender Vagusnerv)
Dorsaler Vagus (Notfall-Modus, Erstarrung/Shutdown)
Dazu kommt der Sympathikus (Aktivierungs- und Stressnerv).
Und genau daraus entstehen die 3 Hauptzustände deines Alltags.
3. Die 3 Nervensystem-Zustände – einfach & klar erklärt
Man kann sie sich vorstellen wie eine Verkehrsampel:
1. Grüner Zustand – Sicherheit, Verbindung, Ruhe
➡ ventraler Vagus aktiviert (sozialer Beruhigungsnerv)Erklärung: Der ventrale Zweig des Vagusnervs aktiviert Ruhe, Verbindung, klare Wahrnehmung und soziale Offenheit.
Kennzeichen:
ruhige Atmung
stabiler Herzschlag
klare Gedanken
gute Emotionen
entspanntes Zwerchfell
funktionierende Verdauung
2. Gelber Zustand – Stress, Aktivierung, Alarm
➡ Sympathikus aktiviert (Stressnerv des autonomen Nervensystems)
Kennzeichen:
schneller Atem
Unruhe
Fokus auf Gefahr
muskuläre Anspannung
eingeschränkte Verdauung
Reizbarkeit
Dieser Zustand ist wichtig, aber nicht für den Dauerbetrieb.
3. Roter Zustand – Überforderung, Shutdown, Erstarrung
➡ dorsaler Vagus (Notfallzweig, erzeugt „Einfrieren“)
Erklärung: Der dorsale Zweig schaltet Körperfunktionen herunter, wenn etwas zu belastend wird.
Kennzeichen:
Leere
Müdigkeit
emotionale Distanz
Abflachung der Atmung
Antriebslosigkeit
Körper „macht dicht“
4. Neurozeption – der automatische Sicherheits-Scanner des Körpers
Neurozeption bedeutet:
➡ Dein Körper erkennt Sicherheit oder Gefahr, ohne dass du bewusst etwas bemerkst.
Er bewertet:
Gesichtsausdrücke
Stimmen
Geräusche
Körperhaltungen
Atemmuster
Umgebungen
soziale Situationen
eigene innere Signale
Und reagiert in Millisekunden.
Beispiel:
Ein lautes Geräusch
→ Stressmodus Ein lächelnder Mensch
→ Sicherheitsmodus
Du musst dafür nichts „denken“ – der Körper entscheidet.
5. Warum Atmung und Polyvagal-Theorie untrennbar verbunden sind
Polyvagal Theorie einfach erklärt – die 3 Hauptzustände
Atmung ist der direkteste Zugang zum Nervensystem.
Im Grünen Zustand:
Nasenatmung
ruhige Ausatmung
Zwerchfell frei
CO₂-Toleranz hoch (CO₂-Toleranz = Fähigkeit, Kohlendioxid ohne Stress zu halten)
Im Gelben Zustand:
Brustatmung
schnelle Atmung
hörbares Atmen
wenig Ausatmung
Zwerchfell blockiert
Im Roten Zustand:
sehr flache Atmung
kaum Bauchbewegung
wenig Wahrnehmung
Darum nutzen wir in der Naturheilpraxis SunDáo Atmung als Hauptdiagnostik für das Nervensystem.
6. Wie dich dein Nervensystem in Sekunden „hochschaltet“
Die Polyvagal-Theorie erklärt, warum du manchmal:
plötzlich keine Luft bekommst
dich zurückziehst
gereizt reagierst
alles „zu viel“ wird
dich leer fühlst
verspannt bist
Energie verlierst
Der Körper macht das nicht „gegen dich“. Er schützt dich.
7. Polyvagal-Theorie praktisch erklärt: Der Sonnenaufgang im Nervensystem
Eine einfache Metapher:
Grün = Sonnenaufgang
Klarheit, Wärme, Verbindung
Gelb = Mittagssonne
Aktiv, schnell, fokussiert, viel Energie
Rot = Sonnenuntergang
Energie zieht sich zurück, Rückzug, Erschöpfung
Niemand ist immer grün. Aber du kannst lernen, schneller dorthin zurückzukehren.
8. Wie du anhand von 5 Körperzeichen deinen Zustand sofort erkennst
1. Atem
Der direkteste Marker.
ruhig = Grün
hörbar = Gelb
kaum fühlbar = Rot
2. Schultern
entspannt = Grün
hochgezogen = Gelb
eingefallen = Rot
3. Gesichtsspannung
weich = Grün
angespannt = Gelb
leer = Rot
4. Verdauung
normal = Grün
gehemmt = Gelb
blockiert = Rot
5. Brustkorb
weit = Grün
eng = Gelb
starr = Rot
9. Wie du dein Nervensystem in 3 Minuten wieder beruhigen kannst
⭐ 1. Verlängerte Ausatmung (Vagus-Aktivierung)
6 Sekunden aus, 4 Sekunden ein.
⭐ 2. Summen (Humming Breath)
Erhöht Stickstoffmonoxid (NO – Molekül, das Gefäße öffnet).
⭐ 3. Druck auf den Solarplexus
Beruhigt Zwerchfell & viszerale Spannung.
⭐ 4. Weiche Brustkorbbewegung
Seitliche Rippen sanft dehnen.
⭐ 5. Warmes Ausatmen
Langsam, leicht hörbar durch die Nase ausströmen lassen.
10. Warum Sicherheit das Ziel ist – nicht „Entspannung“
Der Körper sucht nicht primär Entspannung. Er sucht Sicherheit.
Wenn du sicher bist:
Atmung wird frei
Gedanken werden klar
Verdauung funktioniert
Emotionen stabilisieren sich
Muskulatur entspannt sich
Schlaf wird tiefer
Darum ist die Polyvagal-Theorie so wertvoll: Sie erklärt warum du dich so fühlst, wie du dich fühlst.
11. Rolle der Naturheilpraxis SunDáo
In der Naturheilpraxis SunDáo arbeiten wir täglich mit Patient*innen, die zwischen den Zuständen „feststecken“.
Unser Ansatz kombiniert:
Nervensystem-Analyse (inkl. HRV – Herzratenvariabilität als Stressmaß)
Zwerchfell- und Atmungsbehandlung
fasziale Entlastung im Brustkorb
Regulation der Stressachse (HPA-Achse – Verbindung zwischen Gehirn und Nebennieren)
Polyvagal-Übungen für Alltag & Emotionen
Atem-Neuprogrammierung
Körperhaltungs-Reset
Patientenzitat: „Seit ich verstanden habe, wie mein Nervensystem funktioniert, habe ich zum ersten Mal das Gefühl, wieder Einfluss auf mich selbst zu haben.“
12. Fazit: Die Polyvagal-Theorie erklärt, warum du bist, wie du bist
Die Polyvagal-Theorie zeigt dir:
wie dein Körper Sicherheit bewertet
warum du auf manche Situationen überreagierst
warum Atmung so viel über dich verrät
wie du dich schneller beruhigen kannst
wie du Stress und Emotionen besser steuerst
Kurz gesagt:
➡ Sie erklärt deinen Körper.➡ Sie erklärt deine Gefühle.➡ Und sie erklärt, wie du zu mehr Ruhe und Stabilität findest.
Das macht die Polyvagal Theorie einfach erklärt so wertvoll für Gesundheit, Therapie und Alltag.
⭐ 10 FAQ – Polyvagal Theorie einfach erklärt
FAQ 1:
Was bedeutet Polyvagal-Theorie?
Die Polyvagal-Theorie beschreibt, wie der Vagusnerv und das autonome Nervensystem Sicherheit, Stress und Überforderung regulieren.
FAQ 2:
Warum hilft die Polyvagal-Theorie beim Verständnis von Stress?
Sie zeigt, wie Körper und Gehirn über den Vagusnerv auf Sicherheit oder Gefahr reagieren – lange bevor wir es bewusst merken.
FAQ 3:
Was ist der ventrale Vagus?
Der ventrale Vagus ist der Beruhigungsnerv, der soziale Verbindung, Ruhe, klare Wahrnehmung und Regulation ermöglicht.
FAQ 4:
Was ist der dorsale Vagus?
Der dorsale Vagus ist der Notfallzweig, der bei Überforderung zu Erstarrung, Shutdown oder Erschöpfung führt.
FAQ 5:
Was bedeutet Neurozeption?
Neurozeption ist die unbewusste Wahrnehmung von Sicherheit oder Gefahr – der Körper scannt ständig die Umgebung.
FAQ 6:
Welche drei Zustände beschreibt die Polyvagal-Theorie?
Sicherheitsmodus (ventral), Stressmodus (Sympathikus) und Shutdown-Modus (dorsaler Vagus).
FAQ 7:
Wie zeigt sich ein aktivierter Sympathikus?
Durch schnellen Atem, erhöhten Puls, Muskelspannung, Reizbarkeit und flache Brustatmung.
FAQ 8:
Wie hilft Atmung bei der Regulation laut Polyvagal-Theorie?
Lange Ausatmung aktiviert den ventralen Vagus und beruhigt das Nervensystem.
FAQ 9:
Kann die Polyvagal-Theorie bei Angst helfen?
Ja. Sie erklärt, warum der Körper in Alarm geht und wie man über Atmung, Haltung und Sicherheitssignale zurück in Balance findet.
FAQ 10:
Wie erkenne ich meinen aktuellen Nervensystemzustand?
An Atemmuster, Muskeltonus, Gesichtsausdruck, Energielevel und innerem Gefühl von Weite oder Enge.
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